Die Hansestadt Hamburg führt ein aktuelles Ranking zur Kündigungsbereitschaft in Deutschland an. Grundlage ist eine Auswertung von insgesamt rund 600.000 Google-Suchanfragen zu Kündigungsthemen, die auffällige regionale Unterschiede zeigt. Parallel bestätigt eine aktuelle Forsa-Langzeitstudie im Auftrag von Xing die hohe Wechselneigung der Generation Z.
Das Wichtigste in Kürze
- Datenlage: Die Karriereplattform JobLeads hat eine Analyse von etwa 600.000 Google-Suchanfragen zur Jobzufriedenheit in den Bundesländern erstellt.
- Spitzenreiter: Hamburg verzeichnet 25.123 Suchanfrage, gefolgt von Hessen mit 19.913 und Berlin mit 18.857, was jeweils eine hohe Wechselabsicht nahelegt.
- Jobzufriedenheit: Rheinland-Pfalz, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern weisen die niedrigsten Werte auf, auch dort bleibt jedoch ein relevantes Kündigungsinteresse erkennbar.
- Kontext: Die Gen Z zeigt laut einer Forsa-Studie überdurchschnittliche Wechselbereitschaft, während das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gleichzeitig sinkende Zahlen in Bezug auf vakante Stellen meldet.

Hamburgs Vorsprung im Unzufriedenheits-Ranking ist deutlich
In jedem Bundesland wurden die Suchergebnisse von jeweils 100.000 Erwerbstätigen unter die Lupe genommen. Die Auswertung der Suchdaten zeigt Hamburg als klaren Unzufriedenheits-Spitzenreiter. So wurden dort 25.123 kündigungsbezogene Suchanfragen gezählt. Hinter Hamburg landen Hessen mit 19.913 und Berlin mit 18.857 Anfragen.
Solche lokalen Effekte sind aus Arbeitsmarktdaten bekannt, weil großstädtische Ballungsräume besonders bewegliche Arbeitsmärkte haben, die Wechselabsichten verstärken können. So sind die Lebenshaltungskosten zumeist höher und der Wettbewerb größer als in Kleinstädten und ländlichen Regionen.
In diesen Bundesländern herrscht Zufriedenheit am Arbeitsplatz
Am unteren Ende der Skala liegt Rheinland-Pfalz mit den wenigsten einschlägigen Suchanfragen. Auch Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern verzeichnen vergleichsweise geringe Werte. Das bedeutet nicht, dass dort kein Kündigungsinteresse besteht.
Dennoch können geringere Branchendichte und Jobwechseldynamik sowie teils längere Betriebszugehörigkeiten dazu führen, dass die Beschäftigten weniger oft nach neuen Arbeitgebern Ausschau halten. Unabhängig davon bestehen in diesen Regionen jedoch nicht selten strukturelle Herausforderungen wie Fachkräftebedarf und ein geringeres Lohnniveau.
Generation Z bleibt Taktgeber der Wechseldynamik
Über die regionale Perspektive hinaus wirkt ein starker Generationeneffekt. Laut der seit 2012 laufenden Forsa-Langzeitstudie im Auftrag des Karrierenetzwerks Xing ist die Wechselbereitschaft der Gen Z außerordentlich hoch. Junge Erwerbstätige priorisieren mehr Flexibilität, bessere Führung, Sinnstiftung sowie klare Entwicklungspfade. Gleichzeitig hat die Pandemie-Erfahrung das Bedürfnis nach Sicherheit und planbaren Arbeitsbedingungen verstärkt.
Arbeitsmarkt kühlt ab
Doch die anspruchsvollen Suchkriterien der jungen Generation treffen auf einen schwächelnden Arbeitsmarkt. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ermittelt für das zweite Quartal 2025 rund 1,06 Millionen offene Stellen. Das sind etwa zehn Prozent weniger als im Vorquartal und deutlich weniger als noch ein Jahr zuvor.
Was die Zahlen für Jobsuchende konkret bedeuten
Für Jobsuchende sinkt damit die Zahl an Optionen. Gleichzeitig bleibt die Konkurrenz um attraktive Positionen hoch. Wer einen Wechsel erwägt, sollte die regionale Marktlage und die eigene Position realistisch einschätzen. In Hotspots mit hoher Wechselneigung ist das Angebot attraktiv, aber die Anzahl der Mitbewerber ebenfalls. Ein fundiertes Kompetenzprofil, belastbare Referenzen und eine klar umrissene Gehaltsvorstellung verbessern die Ausgangslage.
Herausforderungen für Arbeitgeber
Für Unternehmen erhöht sich der Druck doppelt. Sie müssen trotz geringerer Vakanzen ihre Arbeitgeberattraktivität steigern, weil die Gen Z deutlich wechselwilliger ist als ältere Jahrgänge. Wettbewerbsfähige Gehälter, flexible Arbeitszeitmodelle sowie eine ausgeprägte Feedback-Kultur können dazu beitragen, sich als Arbeitgeber hervorzuheben.
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Stand & Quellen
Stand: 20.10.2025
Frankfurter Rundschau: Datenerhebung zur regionalen Kündigungsneigung im Bundesländer-Vergleich
New Work: Langzeitstudie zur Wechselbereitschaft nach Altersgruppen
IAB: Zahl der offenen Stellen sinkt auf rund 1,06 Millionen