Der 12 Euro Mindestlohn und seine Bedeutung für die Rente
Wer in Deutschland nur den Mindestlohn erhält, muss insbesondere im Rentenalter den Gürtel enger schnallen. Aktuell beläuft sich der Mindestlohn auf 9,82 Euro. Im Juli soll er auf 10,45 Euro steigen. Der nun beschlossene Mindestlohn von 12 Euro ab Oktober dieses Jahres könnte vor allem für Teilzeitkräfte einen besonders positiven Einfluss auf das Renteneinkommen haben, wie der Münchner Merkur in Bezugnahme auf Berechnungen des Bundesverbands der Rentenberater berichtet.
Minimale Erhöhung des Rentenanspruchs bei Vollzeitkräften
Dass die Erhöhung des Mindestlohns gerade für viele in Vollzeit beschäftigte Arbeitnehmer gar keinen so starken Einfluss auf ihre Rente haben wird, hängt mit dem Anspruch auf die Grundrente zusammen. Deren Zuschlag sinkt gleichzeitig mit der Anhebung des Mindestlohns.
So hat der Rentenberater-Verband errechnet, dass Beschäftigte mit dem neuen Mindestlohn nach 45 Beitragsjahren eine Monatsrente von 1.131 Euro erhalten würden. Der Grundrentenzuschlag von 213 Euro wäre darin bereits enthalten. Als Nettobetrag blieben gerade mal rund 1.000 Euro im Monat zur Verfügung.
Zum Vergleich: Bliebe es bei einem Mindestlohn in Höhe von 10,45 Euro, läge die Rente bei 1.093 Euro brutto bzw. 966 Euro nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherung. Somit würde mit der Mindestlohnerhöhung von circa 15 Prozent lediglich ein Rentenanstieg von rund 3,5 Prozent einhergehen.
Rentenplus bei Teilzeitmitarbeitern
Wer hingegen in Teilzeit etwas mehr als 20 Stunden arbeitet, ist ein klarer Renten-Profiteur des Mindestlohnanstiegs. Hier kann es zu einer Verdoppelung des Rentenbeitrags kommen. Zur Veranschaulichung rechnen die Experten vor, dass die Ableistung von 22,5 Wochenstunden im Rahmen einer Vergütung von 12 Euro bei 35 Beitragsjahren zu einer Rentenerhöhung von 350 auf 753 Euro führen würde.
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Quelle: merkur.de