Loud Quitting – Kündigung mit Rundumschlag bleibt nicht immer folgenlos

Wann man nach einer Kündigung die Sau rauslassen darf

Noch einmal richtig Tacheles reden, ganz ohne Blatt vor dem Mund. Wenn sich die Beschäftigung bei einem katastrophalen Arbeitgeber dem Ende zuneigt, ist die Verlockung groß, dem Terror-Chef ordentlich die Meinung zu geigen. Doch das ist nicht immer ratsam. Wann es zielführend ist, das Unternehmen auf Missstände aufmerksam zu machen und wann es der eigenen Karriere schaden kann, erfahren Sie hier.

Loud Quitting - Kündigung mit Ansage
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Wenn der Arbeitsplatz zum Alptraum

Nicht immer hält der Arbeitgeber, was die Stellenanzeige verspricht. Regelmäßige Überstunden, keine Aussicht auf Gehaltserhöhung oder sogar Mobbing und sexuelle Belästigung sind nicht die Regel, aber auch keine Seltenheit. Insbesondere die Generation Z hat auf solche Arbeitsverhältnisse die passenden Antworten parat. Einer der Trends ist das sogenannte Quiet Quitting, bei dem die Arbeitnehmer zwar nicht kündigen, aber dafür den Pflichten am Arbeitsplatz nur noch auf minimalistischem Niveau nachgehen.

Loud Quitting als Quittung für den Arbeitgeber

Anders sieht es beim Loud Quitting aus. Hier kündigt der Beschäftigte aktiv und gibt dem Chef noch eine ordentliche Portion Wut mit auf den Weg. Dem Protest gegen schlechte Arbeitsbedingungen und No-Gos in der Firma wird von den Betroffenen entweder in einer Rundmail, in den sozialen Medien oder von Angesicht zu Angesicht Ausdruck verliehen.

Neben dem befreienden Gefühl, seinem Ärger Luft gemacht zu haben, möchten manche dem Unternehmen durch Loud Quitting sogar schaden. Indem sie eine Firma öffentlich an den Pranger stellen, kann der Ruf des Arbeitgebers innerhalb der Branche und für künftige Bewerber erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden.

Kündigung mit Wumms kein Einzelfall

Wie eine Umfrage des US-amerikanischen Marktforschungsinstituts Gallup Organization ergeben hat, bedient sich derzeit rund jeder fünfte Angestellte weltweit der Vorgehensweise des Loud Quitting. Dieselbe Studie hat ergeben, dass Quiet Quitting sogar von 59 Prozent aller Beschäftigten betrieben wird.

Die zwei Seiten der Loud-Quitting-Medaille

Auch, wenn es nobel ist, sich in Form des Loud Quitting für die Rechte von Arbeitnehmern einzusetzen, um sie vor einem bestimmten Arbeitgeber zu warnen, kann die scharfe Kritik auch zum Bumerang werden. So etwa für Kollegen, die den Vorgesetzten-Frust infolge der lautstarken Kündigungs-Aktion ausbaden müssen.

Zudem ist der Lauthals-Arbeitnehmer unter Umständen selbst in Gefahr. Zum einen kann ein Arbeitgeber rechtliche Schritte einleiten, wenn (vermeintliche) Falschbehauptungen im Internet die Runde machen oder der Betroffene mit seinen Äußerungen gegen eine Verschwiegenheitsklausel im Arbeitsvertrag verstößt.

Zum anderen kann man sich mit Loud Quitting auch schnell die Karriere verbauen. Nicht jeder in der Branche möchte einen „Nestbeschmutzer“ in den eigenen Reihen aufnehmen – so sehr das Anliegen vielleicht auch ehrenhaft war.

Bei aller Dringlichkeit also, Missständen in der Arbeitswelt auf den Grund zu gehen, gilt es, so unversehrt wie möglich aus der Sache hervorzugehen. Allzu persönliche Angriffe und unbewiesene Anschuldigungen sind demnach auch beim Loud Quitting kontraproduktiv.

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Quelle: glamour.de

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