Koalitionsverhandlungen
Derzeitig finden die Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP statt. Dem Sondierungspapier nach planen die Parteien in der Zukunft eine Möglichkeit zur Abweichung von den derzeitigen Regelungen des Arbeitszeitgesetzes in Bezug zur Tageshöchstarbeitszeit zu schaffen. Nun äußern sich Stimmen dagegen.
So fordert beispielsweise der Deutsche Gewerkschaftsbund: „keine Experimente beim Arbeitszeitgesetz“. Auch die Hans-Böckler-Stiftung steht Schwächung der Schutzvorschriften zur Begrenzung der täglichen Arbeitszeit kritisch gegenüber. Denn dies bringe den Beschäftigten zusätzliche Belastungen. Laut der Stiftung dürften Überstunden die Vereinbarkeit von Job und Familie eher verschlechtern statt verbessern und stützt sich dabei auf eine neue Studie des stiftungseigenen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Weiterhin werde die dringend notwendige Erholung erschwert. Schon jetzt fiele das Abschalten ungefähr der Hälfte aller Beschäftigten schwer. Wird die Arbeitszeit nicht erfasst, machen zudem laut der Studie Arbeitnehmer im Homeoffice aktuell fast doppelt so viele Überstunden.
„Statt Abweichungen von den täglichen Erholungszeiten zu begünstigen, wäre es wichtig, die vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) schon vor gut zwei Jahren eingeforderte betriebliche Arbeitszeiterfassung gesetzlich umzusetzen, insbesondere bei mobiler Arbeit“, fordert die Stiftung.
So sieht es auch der DGB-Chef Reiner Hoffmann. “Das Letzte, was wir brauchen, sind noch längere Arbeitszeiten oder Einschränkungen der Ruhezeiten.” Vielmehr brauche es mehr Möglichkeiten zu echter Arbeitszeitsouveränität. Der Ausbau der Brückenteilzeit oder auch das Recht, den Ort der Arbeit, wenn möglich, selbst bestimmten zu können, wären Beispiele dafür.
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Quellen: vdi-nachrichten.de, dgb.de, zeit.de