Den Knigge im Hinterkopf: Diese zehn Dinge sollten Sie nicht zu Ihren Kollegen sagen

Verbale No-Gos am Arbeitsplatz

Trotz Zunahme von Homeoffice und Vier-Tage-Woche: Die Arbeitskollegen gehören nach wie vor zu den Menschen, mit denen wir die meiste Zeit verbringen. Aussuchen kann man sich den Sitznachbarn im Großraumbüro oder den Mitarbeiter auf der Montage jedoch nicht. Dass es dabei zu Spannungen kommen kann, liegt auf der Hand. Dennoch muss der gute Ton gewahrt werden, damit die Stimmung am Arbeitsplatz nicht in den Keller geht. Die Kommunikationswissenschaftlerin und Soziologin Teresa Stockmeyer erklärt im Gespräch mit stern.de welche Äußerungen man sich gegenüber Kollegen besser verkneifen sollte.

Zwei Frauen mit Laptop vertrauen sich nicht. Verbale No-Gos am Arbeitsplatz
Antonio Guillem / shutterstock.com

Die persönliche Schiene

Abwertende Aussagen sind verletzend und unproduktiv. Eine weitere Zusammenarbeit wird mit Beleidigungen nur noch erschwert. Stockmeyer rät stattdessen zu einem sachlichen Ton, wie etwa: „Das lief nicht wie geplant. Lass uns gemeinsam schauen, was wir ändern können.“ Auf diese Weise kommt das Problem auf den Tisch, ohne der persönlichen Beziehung nachhaltig zu schaden.

Verallgemeinerungen

Gleiches gilt für eine Kritik in Form von Allgemeinsätzen. „Das machst du immer falsch“ oder „Niemand unterstützt mich hier“ ist weder fair noch konstruktiv. Hier hilft der Blick auf eine konkrete Situation inklusive Lösungsansatz: „Beim letzten Projekt gab es ein Problem. Wie können wir das beim nächsten Mal vermeiden und besser machen?“

Vergleiche verbieten sich

Vergleiche mit anderen Kollegen im Sinne von „Warum kannst du nicht wie … arbeiten?“ führen eher zu einem geringen Selbstwertgefühl und einer Demotivation des Adressaten. Auch hier hilft eine positive Formulierung wie „Deine Herangehensweise ist gut. Wie können wir das noch effektiver machen?“, um gemeinsam eine Lösung für den Arbeitsauftrag zu finden.

Unterstellungen vermeiden

Unterstellungen wie „Du machst das doch absichtlich falsch“ oder „Du willst nur deinen Vorteil“ zeugen von großem Misstrauen. Der Empfänger dieser Botschaft wird dadurch in die Ecke gedrängt. Stattdessen sollte das offene Gespräch auf sachlicher Ebene gesucht werden: „Ich verstehe deinen Ansatz nicht ganz. Kannst du mir erklären, warum du so vorgehst?“

Von oben herab

Wer Aussagen wie „Das versteht doch jedes Kind“ oder „Das hätte ich dir gleich sagen können“ zu Ohren bekommt, fühlt sich nicht ernst genommen. Wie soll auf dieser Ebene eine Zusammenarbeit funktionieren? Stockmeyer schlägt eine verständnisvolle Herangehensweise vor: „Das Thema ist kompliziert. Soll ich es noch einmal erklären?“

Bloßstellung vor Kollegen

Auch eine unsachliche Kritik in Gegenwart von weiteren Arbeitskollegen sollte vermieden werden. Neben der Demütigung für die betroffene Person geht in der Folge auch die Stimmung im Team den Bach runter. Respektvoll geführte Einzelgespräche mit konstruktiver Kritik sind die bessere Alternative.

„Nicht mein Problem“

Auf die Fragestellung des Kollegen mit „Das ist nicht mein Problem“ zu antworten, ist auf mehreren Ebenen bedenklich. Zum einen zeigt sich darin eine geringe Wertschätzung der Person, zum anderen ein Desinteresse an den Belangen des Unternehmens. Auch hier hat die Soziologin einen besseren Vorschlag parat: „Das ist nicht direkt mein Bereich, aber lass uns gemeinsam schauen, wer dich unterstützen kann.“

Ratschläge aus der Abteilung „ungefragt“

„Das hätte ich gleich anders gemacht“, ist ein „Ratschlag“, den man sich sparen sollte. Besserwisserische Kommentare sind selten konstruktiv. Vielmehr sollte dem Betroffenen Unterstützung angeboten werden. Die Variante „Wenn du magst, können wir das gemeinsam anschauen“ ist nicht nur eine Frage der Höflichkeit, sondern auch inhaltlich produktiver.

Probleme herunterspielen

Wer ein Anliegen hat, sucht Lösungen. Antworten wie „Das ist doch kein Grund zur Aufregung“ oder „Das betrifft uns doch nicht“ helfen dabei nicht. Vielmehr ist Empathie gefragt. Reagiert man mit Formulierungen wie „Ich merke, dass dich das belastet. Was brauchst du? Wie können wir damit umgehen?“, bekommt der Kollege die Aufmerksamkeit und Wertschätzung, die er verdient.

Privates ist tabu

Auch negative Kommentare auf privater Ebene haben am Arbeitsplatz nichts zu suchen. Aussagen à la „Kein Wunder, dass du Single bist“ oder „Wenn du dein Leben besser organisieren würdest, wäre das kein Problem“ sind beleidigend und unprofessionell. Wer seinen Kollegen kritisieren möchte, muss unbedingt auf der Sachebene bleiben.

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Quelle: stern.de

 

 

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